In dem Bereich der kommunalen Schulverwaltung, der Schulbauplanung und der
ergänzenden schulischen Bildungs- und Betreuungsangebote ist es aktuell
schwierig, Personal für eine Tätigkeit bei der Stadt Düsseldorf zu interessieren,
dieses einzustellen und dauerhaft an die Stadt zu binden. Das führt zu
erheblichen Engpässen in diesen Bereichen und zu einer Mehrbelastung für die
vorhandenen Mitarbeitenden und auch zu Service- und Angebotseinschränkun-
gen für die Bürgerinnen und Bürger.


Die Stadt Düsseldorf muss eine attraktive Arbeitgeberin sein, um dieser Tendenz
entgegenzuwirken. Nur so hat sie eine Chance sich in der Konkurrenz mit
umliegenden Kommunen, in denen günstigerer Wohnraum zur Verfügung steht
und die besser erreichbar ist, Personal zu sichern. Da die Stadt Düsseldorf an
den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVÖD) gebunden ist, kann es keine Anreize hinsichtlich der Eingruppierung geben. Es müssen daher andere Wege
gefunden werden, um für Bewerberinnen und Bewerber interessant zu sein.

Sitzung des Schulausschusses am 25. April 2023


Anfrage der FDP-Ratsfraktion: Maßnahmen zur Personalgewinnung


Vorbemerkung:
Der Teil der Frage 1, der sich auf die Stellen im Amt für Schule und Bildung selbst
bezieht (ohne Schulen), sowie Frage 2 wurden vom Dezernat 04 beantwortet.
Der Teil der Frage 1, der sich auf die Stellen der Schulsekretariate und im
Schulhausmeisterdienst bezieht, wurde vom Amt für Schule und Bildung beantwortet.
Hintergrund hierfür ist, dass die in diesem Bereich zu besetzenden Vakanzen in der
Regel durch das Amt für Schule und Bildung eigenständig bearbeitet werden.


Frage 1:
Wie viele städtische Stellen in dem von der Stadt Düsseldorf verantworteten
Schulbereich sind aktuell unbesetzt und wie ist der Stand der Besetzungsverfahren
(bitte Aufschlüsseln nach Verantwortungsbereichen)?
Antwort:
Bei der Auswertung vakanter Stellen werden grundsätzlich vollumfänglich freie
Stellen betrachtet. Zum Stichtag 31. März 2023 waren insgesamt 37,0
Vollzeitäquivalente (VZÄ) im Amt für Schule und Bildung vollumfänglich vakant. Von
diesen 37,0 VZÄ befinden sich derzeit 26,5 VZÄ in unterschiedlichen Stadien der
Stellenbesetzung; Details sind der Anlage zu entnehmen.
10,5 dieser Stellen befinden sich derzeit aus folgenden Gründen nicht in der
Besetzung beim Hauptamt:
 5,0 Stellen haben einen kw-Vermerk bzw. sollen 2024 gestrichen werden.
 4,5 Stellen befinden sich in der durch die Neuorganisation neu gebildeten
Abteilung 40/5-Schulbau. Sie werden nach Besetzung der Abteilungsleitung
ebenfalls zeitnah besetzt.
 Bei 1,0 Stelle handelt es sich um die Leitung des Sachgebietes 40/26-
Digitalisierung der Schulen. Auch diese Stelle soll im Rahmen der Umsetzung der
Neuorganisation zeitnah besetzt werden.
Von den 639,65 Stellen des Amtes 40 sind zum o.a. Stichtag 8,42% der Stellen
vollumfänglich vakant. Zum selben Stichtag lag die gesamtstädtische Vakanzenquote
bei 10,40%.
Im Bereich der Stellen in den Schulsekretariaten sind zum Stichtag 20.04.2023
aktuell 15,4 VZÄ vakant, alle Stellen sind im Besetzungsverfahren. Im
Schulhausmeisterdienst sind 5,0 VZÄ vakant, davon sind 4,0 VZÄ in der Besetzung.


Bei 1,0 VZÄ ist eine Besetzung derzeit nicht geplant. Details sind ebenfalls der
Anlage zu entnehmen.
Frage 2:
Welche Maßnahmen und Anreize zur Personalgewinnung im Schulbereich und zur
längerfristigen Bindung des Personals an die Stadt Düsseldorf werden ergriffen?
Antwort:
Die Landeshauptstadt Düsseldorf (LHD) legt großen Wert auf eine vielfältige und
nachhaltige Personalakquise in allen städtischen Fachbereichen. Mit Hilfe einer am
28. März 2023 von der Verwaltungskonferenz beschlossenen gesamtstädtischen
Media- und Maßnahmenstrategie soll die LHD als Arbeitgeberin präsenter und die
Attraktivität über verschiedene Marketinginstrumente gesteigert werden. Dazu
gehören neben einer Image- und Ausbildungskampagne sowie verschiedenen Special
Interest Kampagnen insbesondere auch die Überarbeitung der Karriereseite und eine
erhöhte Präsenz auf Social Media-Kanälen.
Um einzelne Stellenangebote auch monetär für Bewerbende attraktiver gestalten und
bereits vorhandenes Personal an die LHD binden zu können, ist beabsichtigt, die
„Arbeitgeberrichtlinie der VKA zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften […]“, die
sogenannte Fachkräftezulage zur Anwendung zu bringen. Hierfür wurde ein
entsprechendes Konzept erarbeitet, das sich derzeit in der Gremienbeteiligung
befindet.
Ein maßgeblicher Baustein für die Besetzung vakanter Stellen ist die Aus- und
Weiterbildung eigener Fachkräfte. Die Ausbildungs- und Studienangebote werden
daher seit Jahren kontinuierlich erweitert. Das Amt für Schule und Bildung bildet seit
vielen Jahren erfolgreich Verwaltungsnachwuchskräfte aus und generiert so Potential
für entsprechende Stellenbesetzungen. Darüber hinaus wird seit Jahren die
fachbezogene Ausbildung in Form des Angebotes verschiedener dualer Studiengänge
gefördert. Nachfolgend ist dargestellt, wie viele Studierende in den einzelnen
Jahrgängen welche Studiengänge im Amt für Schule und Bildung absolviert haben
bzw. noch absolvieren:
Master of Arts – Architektur Anzahl Studierende
EJ 2019 9
EJ 2020 6
EJ 2021 5
Summe 20
Bachelor of Engineering –
Wirtschaftsingenieurwesen Anzahl Studierende
EJ 2019 2
EJ 2020 2
EJ 2021 1
EJ 2022 2
EJ 2023 1
Summe 8
Stadtbauoberinspektoranwärter*in Anzahl Studierende
EJ 2020 3
EJ 2021 3
EJ 2022 3
EJ 2023 2
Summe 11
Bachelor of Engineering –
Elektro- und Informationstechnik Anzahl Studierende
EJ 2023 1
Summe 1
Über die Ausbildungs- und Studiengänge hinaus wurde im Jahr 2022 das Young
Professional Programm, ein Traineeprogramm, welches gezielt
Hochschulabsolvent*innen mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung in den
Bereichen Technik und Soziales in den Fokus nimmt, in das Angebot aufgenommen.
Die praktische Einführung wird durch ein Fortbildungs- und Seminarangebot der
Personalakademie begleitet. Das Amt für Schule und Bildung bietet für das
Einstellungsjahr 2023 einen Platz in diesem Programm an.