Für Ulf Montanus (FDP), Mitglied im Umweltausschuss, steht allerdings fest, dass seine Fraktion dem Bebauungsplan nicht zustimmen wird. „Es gibt zwar Nachpflanzungen, aber das ist in meinen Augen nicht ausreichend, denn am Standort geht dauerhaft eine große Waldfläche verloren. 8100 Quadratmeter sind ein ziemlicher Batzen.“ Zudem sieht Montanus nicht ein, Bäume für Büroraum zu opfern, von dem man noch gar nicht wisse, ob er überhaupt noch nach Corona benötigt wird, wenn viele weiter im Homeoffice arbeiten würden.

Lohausen/Lichtenbroich. Die Airport-City soll weiter wachsen. Die Stadt legt nun einen überarbeitenen Entwurf für den Bebauungsplan vor. Trotzdem soll ein kleiner Wald weichen. Die Grünen fordern weitere Nachbesserungen, die FDP will ablehnen.

Im Mai sollte eigentlich schon der Bebauungsplan-Entwurf für die Erweiterung der Airport City verabschiedet werden. Nachdem aber im Vorfeld massive Kritik an den Plänen geäußert worden war, wurde die Vorlage von der Tagesordnung der politischen Gremien genommen. Kritisiert wurde, dass eine kleine Waldfläche dem Bauvorhaben weichen soll. So ist ein Drittel des fünf Hektar großen Plangebiets – dabei handelt es sich um ein bislang durch die Bundespolizei genutztes Gelände – mit Wald bewachsen. Davon soll eine Fläche von rund
8100 Quadratmetern gerodet werden. Ersatzpflanzungen auf einer doppelt so großen Fläche waren zwar vorgesehen, allerdings sollten diese in Langenfeld erfolgen.

Inzwischen hat die Verwaltung die Vorlage überarbeitet und bringt diese erneut in die politischen Gremien ein, erstmals am Dienstag in der Bezirksvertretung 5. Bei dem Plan, den Wald zu roden, ist es geblieben, allerdings sollen die Ersatzpflanzungen nun in Wittlaer in der Nähe des Wasserwerkweges erfolgen. Dort soll ein kleiner Laubwald entstehen, der im Eigentum der Stadt verbleibt. Die Pflege erfolgen durch den Flughafen.

„Der neue Standort für die Ersatzpflanzungen ist ein Fortschritt, aber wir sind mit dem Konzept noch nicht zufrieden“, sagt der Fraktionssprecher der Grünen, Norbert Czerwinski. Mit der Fachverwaltung soll vor den Sitzungen deshalb noch diskutiert werden, ob die Aufteilung des Areals anders gestaltet werden kann, so dass weniger Bäume gefällt werden müssen.

Das befürwortet auch CDU-Fraktionschef Rolf Tups, der aber grundsätzlich keine Bedenken gegen den Bebauungsplan hat. „Wenn offensichtlich eine Nachfrage für ein Gewerbegebiet vorhanden ist, sollten wir das Areal auch zur Verfügung stellen“, sagt der Politiker. Er geht davon aus, dass bei der späteren Feinabstimmung noch eine verträglichere Lösung gefunden werden kann. „Der Flughafen hat sich bislang sehr kooperativ gezeigt“, sagt Tups.

Bedenken, ob Büros nach Corona überhaupt gebraucht werden

Für Ulf Montanus (FDP), Mitglied im Umweltausschuss, steht allerdings fest, dass seine Fraktion dem Bebauungsplan nicht zustimmen wird. „Es gibt zwar Nachpflanzungen, aber das ist in meinen Augen nicht ausreichend, denn am Standort geht dauerhaft eine große Waldfläche verloren. 8100 Quadratmeter sind ein ziemlicher Batzen.“ Zudem sieht Montanus nicht ein, Bäume für Büroraum zu opfern, von dem man noch gar nicht wisse, ob er überhaupt noch nach Corona benötigt wird, wenn viele weiter im Homeoffice arbeiten würden.

Für Tups ist es kein Widerspruch, dass das Schwarz-Grüne Ratsbündnis beim geplanten Open-Air-Gelände auf den Messeparkplätzen in Stockum um jeden Baum kämpft, die Zahl der Fällungen dort auf höchstens 60 verringern möchte, und dann der Rodung eines Waldes für ein anderes Bauvorhaben zustimmt. „Bei der Airport City handelt es sich um eine nachhaltige Nutzung, dort wird für viel Grün, beispielsweise mit Dachbegrünungen, Nachpflanzungen und Grünstreifen gesorgt“, sagt Tups. Das sei bei der Open-Air-Fläche nicht möglich, da diese für Veranstaltungen vollständig frei bleiben müsse. „Die Nutzung mit zwei bis drei Veranstaltungen im Jahr ist zudem nicht nachhaltig, deshalb lassen sich die beiden Projekte auch nicht vergleichen.“

Die Airport City entstand 2003 am Flughafen auf dem ehemaligen britischen Kasernengelände. Sie hat sich zu einem Gewerbe- und Dienstleistungsstandort entwickelt hat. Zahlreiche renommierte Unternehmen wie das Maritim Hotel, Porsche und der Verein Deutscher Ingenieure haben sich dort angesiedelt. Die Flughafen Düsseldorf Immobilien GmbH strebt nun die Erweiterung des Dienstleistungsstandortes auf das angrenzende, fünf Hektar große Gelände der Bundespolizei an. Für die 750 Polizeibeamten wird schon länger nach einem neuen Standort auf dem Flughafengelände gesucht.

Geplant sind zwischen Flughafenstraße und der Klaus-Bungert-Straße Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude mit fünf bis sieben Geschossen. Erlaubt sind gastronomische Angebote, Einzelhandelsbetriebe mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten und Hotels. „Auch Anlagen für kulturelle Zwecke sind zulässig, um einen attraktiven Branchenmix innerhalb des Gewerbegebiets zu ermöglichen“, heißt es im Bebauungsplan-Entwurf. Stellplätze sollen in unterirdischen Anlagen eingerichtet werden, damit für Grünflächen mehr Platz ist.