Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
im Namen unserer Fraktion bitten wir Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung
der Sitzung des Rates am 20. April 2023 zu setzen und zur Abstimmung zu bringen:


Antrag:
Die Verwaltung wird gebeten, die Möglichkeiten und Voraussetzungen für die
Einrichtung eines sogenannten Demenzdorfes in Düsseldorf mit den relevanten
Partnern zu eruieren. Beispielsweise sind die Träger der Wohlfahrtspflege, die
Pflegekassen und die zuständigen Ämter (Gesundheit, Stadtplanung,
Liegenschaften) um Vorschläge und fachliche Hinweise zu bitten. Anschließend ist
dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales auf Basis einer schriftlichen
Ergebniszusammenfassung Gelegenheit zur Diskussion zu geben.


Begründung:
Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt berichten häufig von positiven Erfahrungen
mit der Unterbringung ihrer an Demenz erkrankten Angehörigen in sogenannten
Demenzdörfern. Zum Beispiel hat eine solche Einrichtung in unserer Nachbar-
gemeinde Hilden einen positiven Ruf. Bei der Suche nach einer geeigneten
Betreuung ihrer erkrankten Angehörigen wird häufig das in Düsseldorf etablierte
Angebot der auf Demenz ausgerichteten Pflegeheime gewählt, da die professionelle
Betreuung als Entlastung für die eigene Sorge wahrgenommen wird.
Es wird dennoch deutlich, dass die betreuten Angehörigen immer in ihrem Wunsch
nach Bewegung gehindert sind.


Diejenigen, die für ihre erkrankten Angehörigen einen Platz in einem Demenzdorf
gewählt haben, empfinden diese Wohnform als sehr wohltuend – sowohl für die
Erkrankten als auch für sich selbst. Dieses wird auf beiden Seiten als gesteigerteLebensqualität empfunden. Es scheint besser zu gelingen, die gemeinsame Zeit mit Freude zu gestalten. Das mag daran liegen, dass die Erkrankten in diesem zwar
ebenfalls eingeschränkten, aber doch als sehr viel freierem Tagesablauf glücklicher
wirken.


Die Düsseldorfer Partner in der Altenhilfe sollten gemeinsam prüfen, wo ein solches
Demenzdorf räumlich und konzeptionell passend in das Angebot für diese besondere
Personengruppe eingefügt werden kann. Wir haben dafür die besten
Voraussetzungen in unserer Stadt, denn die besonderen Herausforderungen der
Demenzerkrankung sind seit Jahren fester Bestandteil der Arbeit der für Gesundheit
und Soziales zuständigen Fachämter sowie der Träger der Wohlfahrtspflege und
wird durch die Arbeit des Ausschusses für Gesundheit und Soziales unterstützt und
interessiert begleitet.