Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
im Namen unserer Fraktion bitten wir Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung
der Ratssitzung am 10. März 2022 zu setzen und zur Abstimmung zu bringen:
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, inwiefern eine Verlegung der offenen
Alkohol- und Drogenszene auf dem Worringer Platz nach dem Beispiel der
Stadt Bremen umsetzbar ist.
Begründung:
Entsprechend einer Studie, erschienen 2021 in Drugs and Alcohol Today (1) und
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert, hat die Stadt Bremen
in 3 von 4 Fällen erfolgreich offene Alkohol- und Drogenszenen verlegen können.
Darüber hinaus ergibt die Analyse einer in mehreren europäischen Städten
angewandten Drogenpolitik, dass eine Regulierung städtischer Konflikte wirksam ist,
wenn soziale Interventionen angemessen und kombiniert mit polizeilicher Kontrolle
und restriktiven Maßnahmen ist.
Dabei sind die strukturellen Besonderheiten der unterschiedlichen Szene-Orte
entscheidend. Die Strategie hängt stark von der Kontinuität und der Nachhaltigkeit
ab, um eine dauerhafte Reduzierung der Konflikte im öffentlichen Raums zu
erreichen.
Nach einer Unterhaltung mit Drogenabhängigen am Worringer Platz stellte sich
heraus, dass diese einer Verlegung der Szene sehr offen gegenüberstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Neuenhaus Mirko Rohloff
(1) Prepeliczay, S.; Schmidt-Semisch, H. (2021), „Tolerance zones: a pragmatic
approach to respond to problems related to open alcohol and drug scenes in
Bremen/ Germany“,Drugs and Alcohol Today 21 (3), pp. 225-235