Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
im Namen unserer Fraktion bitten wir Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung
der Sitzung des Rates am 07. September 2023 zu setzen.
Antrag:
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf bittet die städtischen Vertreterinnen
und Vertreter im Aufsichtsrat und in der Gesellschafterversammlung der
Flughafen Düsseldorf GmbH sich dafür einzusetzen, dass weitergehende
Maßnahmen durch den Flughafen ergriffen werden, um die Belästigung der
Anwohnerinnen und Anwohner mit Abgasen und Lärm zu verringern und
zukünftig möglichst zu vermeiden z.B. durch vermehrten Einsatz von
Bodenstromaggregaten.
Weiterhin soll sich dafür eingesetzt werden, dass die Slots in den
Abendstunden so koordiniert und terminiert werden, dass innerhalb des
regulären Flugbetriebs Starts und Landungen realistisch umgesetzt werden
können.

Begründung:
Der Flughafen Düsseldorf ist eine bedeutende Infrastruktur für die Stadt Düsseldorf
und für die Region. Als innenstadtnaher Flughafen sind die positiven wirtschaftlichen
Wirkungen insbesondere des Linienflugverkehrs besonders bedeutsam. Weil der
Düsseldorfer Flughafen innenstadtnah ist, sind aber auch besonders viele
Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger von Fluglärm und Abgasen betroffen. Um den
Fortbestand des Düsseldorfer Flughafens dauerhaft zu sichern, ist eine besondere
Rücksichtnahme auf die Anwohnerinnen und Anwohner erforderlich. Ansonsten
gefährdet man die Akzeptanz und Auflagen wie in Amsterdam drohen. Hier hatte die
Regierung eine Reduzierung der Flüge von 500.000 auf 440.000 verfügt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Lärmbelastungen für die Anwohnerinnen
und Anwohner zu reduzieren. So ist die Lärmschutzhalle, in der Tests und
Wartungen durchgeführt werden, zu einer Seite hin geöffnet. Hier bestünde die
Möglichkeit, die Halle komplett zu verschließen, wodurch sich der Lärm, der nach
draußen dringt, verringern würde. Der Lärm auf dem Flughafenvorfeld hat sich durch
den Einsatz Ground Power Units (GPU, Bodenstromaggregate) schon deutlich
verbessert. Aber auch hier sind Verbesserungen durch weitere Anschaffung von
GPU möglich und erforderlich. Weiterhin sollte die Elektrifizierung des Vorfelds zügig
vorangetrieben werden, um alles technisch Mögliche zu tun, um die unmittelbaren
Anwohnerinnen und Anwohner vor Lärm und Abgasen zu schützen.

Die Anwohnerinnen und Anwohner am Düsseldorfer Flughafen sollen auch vom
technischen Fortschritt profitieren, der es schon jetzt teilweise ermöglicht, die
Lärmbelastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner zu reduzieren.
Besonders wichtig sind hier außerdem die Einhaltung der Nachtflugbeschränkung
und die Reduzierung der Nachtflüge auf ein erträgliches Minimum. Die hohe Zahl der
Nachtflüge wirkt wie eine fortgesetzte Aushöhlung der strengen
Nachtflugbeschränkung, wie bei dem Verein Bürger gegen Fluglärm e.V.
nachzulesen ist.


Mit freundlichen Grüßen
Manfred Neuenhaus und Mirko Rohloff