Anfrage der FDP-Ratsfraktion
zur Sitzung des Schulausschusses am 15.08.2023
Betrifft:
Anfrage der FDP-Ratsfraktion: Schulorganisatorische Maßnahmen im Stadtbezirk
1 und insbesondere beim Görres-Gymnasium

Sehr geehrter Herr Wiedon,
im Namen unserer Fraktion bitten wir Sie, folgende Anfrage auf die
Tagesordnung der Sitzung des Schulausschusses am 15. August 2023 zu
setzen und von der Verwaltung beantworten zu lassen.

Anfrage:
Frage 1: Wie beabsichtigt die Verwaltung auf die schulischen
Veränderungen (ungünstiges Verhältnis SchülerInnen / Schule und
steigende Schülerzahlen) im Stadtbezirk 1 zu reagieren?
Frage 2: Wie kann eine erforderliche Erhöhung der Zügigkeit beim Görres-
Gymnasium und die Wiedereingliederung der Außenstandorte umgesetzt
werden, so dass eine einheitliche Beschulung am aktuellen Standort des
Görres-Gymnasiums oder in seiner unmittelbaren Nähe stattfinden kann?
Frage 3: Warum kann eine schulische Folgenutzung des Gebäudes des
Luisen-Gymnasiums, Bastionstraße 24 (bzw. von Teilen des Gebäudes)
durch das Görres-Gymnasium (in dem Umfang wie zurzeit) nicht mehr
sinnvoll realisiert werden?

Begründung:

Der Stadtbezirk 1 hat aktuell 4 städtische Gymnasien mit insgesamt 4.203
SchülerInnen. Das Verhältnis Schule zu Schülerzahl beträgt 861 und liegt damit
leicht über dem Landesdurchschnitt in NRW mit 812. Nach dem Wegzug des

Luisen-Gymnasiums in den Stadtbezirk 3 mit aktuell 651 SchülerInnen erhöht
sich das Verhältnis im Stadtbezirk 1 auf 1.184 SchülerInnen und liegt damit
deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Betrachtet man die Zahlen des aktuellen Schulentwicklungsplan sind die
Prognosen über die Erhöhung der Zügigkeit in keinem der im Stadtbezirk 1
verbleibenden Gymnasien umgesetzt worden. So hat das Görres-Gymnasium
aktuell weiter die festgesetzten 3,5 Züge (prognostiziert waren 5 Züge bis
2023/2024).

Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Veränderungen und der
steigenden Schülerzahlen im Stadtbezirk 1 wäre die im Schulentwicklungsplan
prognostizierte Erhöhung der Zügigkeit in den 4 verbleibenden Gymnasien im
Stadtbezirk 1 (und insbesondere im Görres-Gymnasium) umzusetzen. Ggf. ist
sogar ein neues Gymnasium einzurichten.

Aufgrund des Wegzugs des Luisen-Gymnasiums aus dem Gebäude
Bastionstraße 24, das derzeit auch vom Görres-Gymnasium mitgenutzt wird und
vor dem Hintergrund der Auslagerung von Teilen des Schulbetriebs des Görres-
Gymnasiums an den Fürstenwall stellt sich insbesondere für das Görres-
Gymnasium die Frage, wie eine einheitliche Beschulung an dem Standort künftig
umgesetzt werden soll.

Frage 3 nimmt Bezug auf die Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der BV1
(BV1/006/2023). Das Görres-Gymnasium hat bereits heute einen akuten
Platzbedarf, der durch eine teilweise Auslagerung des Schulbetriebs an den
Fürstenwall und in das Gebäude Bastionstraße 24 derzeit gelöst wird. Die
aktuelle Nutzung des hinteren Teils des Luisen-Gymnasiums erfolgt reibungsfrei
und ermöglicht dem Görres-Gymnasium seinen Schulbetrieb, zumindest
teilweise, an einem einheitlichen Standort durchzuführen. Eine Weiternutzung
und ggf. Ausweitung der Nutzung wäre auch bei einer wirtschaftlichen
Verwertung des Grundstücks durch entsprechende vertragliche Vereinbarungen
mit einem künftigen Investor zu bewerkstelligen. Eine Aufgabe dieses Standorts
als Schulstandort – auch für das Görres-Gymnasium – steht hingegen den
Annahmen der Verwaltung für das Görres-Gymnasium entgegen und gefährdet
den Bestand des Görres-Gymnasiums insgesamt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Schork und Monika Lehmhaus