Düsseldorf · Die FDP will, dass sich Düsseldorf ein Beispiel an gelungenen Projekten in anderen Städten nimmt. Welche Vorteile in der Einrichtung eines Demenzdorfs gesehen werden und welche nächsten Schritte jetzt erfolgen sollen.

Welche Chancen hat ein Demenzdorf in Düsseldorf? Dieser Frage nachgehen soll nach Wunsch der FDP die Stadt zusammen mit Trägern der Wohlfahrtspflege und auch mit Pflegekassen. Laut Antrag für die Ratssitzung am Donnerstag sollen die Erkenntnisse dann im Ausschuss für Gesundheit und Soziales diskutiert werden.

Vorbild ist laut Christine Rachner, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion, das niederländische Dorf De Hogeweyk. Auch in Hilden steht mit dem Ahorn-Karree im Dorotheenviertel der Graf-Recke-Stiftung ein ähnliches Projekt vor der Eröffnung.

Bekommt Düsseldorf ein erstes Demenzdorf?

FDP-Antrag: Demenzdorf für Düsseldorf! Wie können wir es gemeinsam verwirklichen?

Der gesundheitspolitischen Sprecherin der FDP-Ratsfraktion, Dr. Christine Rachner, ist das Thema „Wie gehen wir mit an Demenz erkrankten Menschen und deren Angehörigen um“ sehr wichtig.

Sie sagt: „Es ist nichts anderes als menschlich, die Unterbringung der Demenzkranken an den Bedürfnissen der Betroffenen auszurichten.

Wir dürfen nicht den Fehler machen, ein Demenzdorf aus „unserer“ Brille zu sehen.

In Folge der demographischen Entwicklung ist mit einem deutlichen Anstieg der Menschen mit Demenz zu rechnen. Darauf muss Düsseldorf vorbereitet sein.“

Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt berichten von positiven Erfahrungen mit der Unterbringung ihrer an Demenz erkrankten Angehörigen in sogenannten Demenzdörfern. Zum Beispiel hat eine solche Einrichtung in unserer Nachbargemeinde Hilden einen positiven Ruf. Bei der Suche nach einer richtigen Betreuung ihrer erkrankten Angehörigen wird häufig das in Düsseldorf etablierte Angebot der auf Demenz ausgerichteten Pflegeheime gewählt, da die professionelle Betreuung als Entlastung für die eigene Sorge wahrgenommen wird.

Bei dem Angebot des Demenz-Netzwerkes fehlt in Düsseldorf ein Demenzdorf, das als ein wichtiger Baustein der Betreuung angesehen wird.

Diejenigen, die für ihre erkrankten Angehörigen einen Platz in einem Demenzdorf gewählt haben, empfinden diese Wohnform sowohl für die erkrankten Angehörigen als auch für sich selbst als wohltuend. Es scheint besser zu gelingen, die gemeinsame Zeit mit Freude zu gestalten. Das mag daran liegen, dass die Erkrankten in diesem sehr viel freieren Tagesablauf glücklicher wirken.

Rachner schlägt vor, dass die Düsseldorfer Partner in der Altenhilfe gemeinsam prüfen, wo ein solches Demenzdorf räumlich und konzeptionell passend in das bestehende Angebot eingefügt werden kann. Wir haben dafür die besten Voraussetzungen in unserer Stadt, denn die besonderen Herausforderungen der Demenzerkrankung sind seit Jahren fester Bestandteil der Arbeit der für Gesundheit und Soziales zuständigen Fachämter sowie der Träger der Wohlfahrtspflege.

Antrag der FDP-Ratsfraktion
zur Sitzung des Rates am 20.04.2023


Betrifft:


Antrag der FDP-Ratsfraktion: Demenzdorf für Düsseldorf! Wie können wir es
gemeinsam verwirklichen?


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
im Namen unserer Fraktion bitten wir Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung
der Sitzung des Rates am 20. April 2023 zu setzen und zur Abstimmung zu bringen:


Antrag:
Die Verwaltung wird gebeten, die Möglichkeiten und Voraussetzungen für die
Einrichtung eines sogenannten Demenzdorfes in Düsseldorf mit den relevanten
Partnern zu eruieren. Beispielsweise sind die Träger der Wohlfahrtspflege, die
Pflegekassen und die zuständigen Ämter (Gesundheit, Stadtplanung,
Liegenschaften) um Vorschläge und fachliche Hinweise zu bitten. Anschließend ist
dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales auf Basis einer schriftlichen
Ergebniszusammenfassung Gelegenheit zur Diskussion zu geben.


Begründung:
Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt berichten häufig von positiven Erfahrungen
mit der Unterbringung ihrer an Demenz erkrankten Angehörigen in sogenannten
Demenzdörfern. Zum Beispiel hat eine solche Einrichtung in unserer Nachbar-
gemeinde Hilden einen positiven Ruf. Bei der Suche nach einer geeigneten
Betreuung ihrer erkrankten Angehörigen wird häufig das in Düsseldorf etablierte
Angebot der auf Demenz ausgerichteten Pflegeheime gewählt, da die professionelle
Betreuung als Entlastung für die eigene Sorge wahrgenommen wird.
Es wird dennoch deutlich, dass die betreuten Angehörigen immer in ihrem Wunsch
nach Bewegung gehindert sind.
Diejenigen, die für ihre erkrankten Angehörigen einen Platz in einem Demenzdorf
gewählt haben, empfinden diese Wohnform als sehr wohltuend – sowohl für die
Erkrankten als auch für sich selbst. Dieses wird auf beiden Seiten als gesteigerte
Lebensqualität empfunden. Es scheint besser zu gelingen, die gemeinsame Zeit mit
Freude zu gestalten. Das mag daran liegen, dass die Erkrankten in diesem zwar
ebenfalls eingeschränkten, aber doch als sehr viel freierem Tagesablauf glücklicher
wirken.
Die Düsseldorfer Partner in der Altenhilfe sollten gemeinsam prüfen, wo ein solches
Demenzdorf räumlich und konzeptionell passend in das Angebot für diese besondere
Personengruppe eingefügt werden kann. Wir haben dafür die besten
Voraussetzungen in unserer Stadt, denn die besonderen Herausforderungen der
Demenzerkrankung sind seit Jahren fester Bestandteil der Arbeit der für Gesundheit
und Soziales zuständigen Fachämter sowie der Träger der Wohlfahrtspflege und
wird durch die Arbeit des Ausschusses für Gesundheit und Soziales unterstützt und
interessiert begleitet