Beantwortung der Anfrage der FDP-Ratsfraktion zur Sitzung des
Ausschusses für öffentliche Einrichtungen, Stadtökologie,
Abfallmanagement und Bevölkerungsschutz am 30.05.2022


Hier: „Upcycling statt Abflussrohr“

Begründung der FDP:
Fette und Öle führen zu schwerwiegenden Verstopfungen in den
Abwasserleitungen und 1 kg Altspeisefett in der Kanalisation kann bis zu 40.000
Liter Frischwasser kontaminieren.
Altspeisefett kann zu besonders klimaschonenden Bio-Kraftstoff gewandelt
werden und so in der Übergangszeit zur flächendeckenden Elektromobilität die
CO2-Emmissionen reduzieren.
Das Trennen des Altspeisefettes in seine Bestandteile erfolgt rein mechanisch,
ohne Zugabe von Chemikalien, und führt zu einem sauberen Bio-Kraftstoff. So
wird nachhaltig gehandelt und die Umwelt sauber gehalten.


Frage 1:
Gibt es in der Stadt Düsseldorf ein Verfahren, bei dem Altspeisefett zur
Weiterverwertung bei Restaurantbetrieben und ähnlichen Unternehmen
eingesammelt wird?
Antwort zu Frage 1:
Der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf reinigt und entleert über 90 % der im
Stadtgebiet Düsseldorf befindlichen Fettabscheideranlagen (ca. 2.300 Anlagen) der
Gewerbetreibenden.
Die Inhalte dieser Fettabscheider werden im Klärwerk Düsseldorf-Süd über eine
speziell dafür vorgesehene beheizte Zuleitung dem Faulbehälter zugeleitet. Im
Klärwerk Süd wird aus dem Fett über das Blockheizkraftwerk entsprechend Energie
erzeugt. Damit verwertet der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf diese Inhalte
klimagerecht. Im Vergleich zu Drittanbietern werden die Inhalte im Stadtgebiet
verwertet und nicht noch mehrere Kilometer (z.T. im nördlichen Ruhrgebiet) über die
Straße geführt.
Eine Verwertung von häuslichem Fett erfolgt nicht vom SEBD. Dies ist durch den
hohen Anteil an Mischwasserkanalisation im öffentlichen Kanalnetz (Vermischung)
und durchaus verzweigter Leitungsnetze auf den Grundstücken derzeit auch nicht
angedacht. Probleme mit Fetteintragungen im städtischen Kanalnetz sind derzeit
nicht bekannt.
Frage 2:


Hat sich die Verwaltung mit Unternehmen oder der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt bezüglich der Umwandlung von Altspeisefett zu Bio-Kraftstoff ausgetauscht?
Antwort zu Frage 2:
Nein, einen solchen Austausch hat es nicht gegeben.

Frage 3:
Gibt es bei der Verwaltung Überlegungen mit Initiativen wie „Jeder Tropfen zählt“
das Einsammeln von Altspeisefett auch von Privathaushalten anzugehen?
Antwort zu Frage 3:
Nein, solche Überlegungen gibt es nicht. Aus Sicht der Verwaltung wäre der
Aufwand, Kleinstmengen von Resten von Speisefetten oder –ölen separat zu
erfassen, unverhältnismäßig hoch.
gez.
Beigeordneter Kral